Aufgrund von Sauerstoffmangel bin ich seit Geburt Spastiker. Das bedeutet, dass ich die Bewegungen, die ich mache, vom Gehirn aus nicht genau steuern kann. Ich kann dadurch fast gar nicht laufen und feinmotorische Dinge (z. B. Essen greifen und zum Mund führen) fallen mir schwer. Meine Stimme ist nicht deutlich, jedoch bin ich von jedem Menschen zu verstehen, der sich darauf einlässt. Diese Erfahrung mache ich sehr oft, wenn ich mit Menschen telefoniere, die mich nicht kennen. Überwiegend werde ich gut verstanden, aber es gibt auch einige, die mich als „besoffen“ beschimpfen wenn sie meine Stimme hören und einfach auflegen (bzw. sofort auflegen). Das ärgert mich dann sehr.
Im Alltag komme ich mit meiner Behinderung sehr gut zurecht. Es gibt selten Momente, wo ich mich „behindert“ fühle. Es ist oft nicht die körperliche Einschränkung die mich stört, sondern äußerliche Einflüsse z. B. bauliche Barrieren oder die (ungewollte) Gedankenlosigkeit meiner Mitmenschen, die mich in einer bestimmten Situation stören.
Zum Ausgleich meiner Behinderung erhalte ich mehrmals in der Woche Krankengymnastik und ich benutze verschiedene Hilfsmittel aus dem Rehablitationsbereich. Einige möchte ich hier vorstellen.
Elektrorollstuhl „F5“
Hersteller: Permobil
Reichweite: bis jetzt max 45 km
Geschwindigkeit. 12 km
Besondere Ausstattung:
- H-Gurt-System für optimalen Halt im Auto
- Kopfstütze von Otto Bock, die mich am Kopf und Nacken stabilisiert
- elektrisch verstellbare Sitzneigung
- elektrisch verstellbare Sitzhöhe (ist beim Einkaufen praktisch, oder um mit stehenden Personen auf Augenhöhe zu sein)
- elektrisch verstellbare Rückenlehne
- elektrisch verstellbare Fußstützen
- Getrennte Kniepelotten, die mir helfen, meine Beine zu positionieren
- Tetra-Gabel-Steuerung
- Therapietisch
Tastatur
Hersteller: Gorlo & Todt GbR
Besonderheiten:
- Abdeckplatte aus Metall
- Regelung der Anschlagsverzögerung
- Feststellmöglichkeit der Steuerungstasten (Alt, AltGr, Strg, Shift)
Heidelberger Stehgerät „Impuls“
Mit diesem Hilfsmittel kann ich aufrecht stehen. Durch eine 3-Punkt-Fixierung (Po – Knien – Ferse) habe ich ausreichend Halt, um nicht umzufallen. Der Haltegurt am Po ist mit einem elektrischen Antriebsmotor verbunden, mit dem ich mich über eine Fernbedienung hochziehen kann.
Dieses Gerät ist für mich täglich ein sehr guter Ausgleich zum ständigen sitzen. Ich kann damit meine Beine durchdrücken, um die Muskelverkürzungen in meinen Waden und Kniekehlen aufzuhalten. Der große Holztisch ermöglicht mir, dass ich mich während des Stehens beschäftigen kann, sei es mit Zeitung lesen oder Computerarbeiten.
Hersteller: Rehatec